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Urologische Klinik München-Planegg

Ist Vorsorge beim Prostatakarzinom bei einem 50-jährigen Mann notwendig?

Vorsorge beim Prostatakarzinom

Man sollte hier besser nicht von Vorsorge beim Prostatakrebs sprechen. Man kann ja der Entstehung des Krebses nicht entgegenwirken. Besser ist es wenn man in diesem Zusammenhang von Früherkennung spricht.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 60.000 Männern an Prostatakrebs und etwa 14.000 versterben daran jährlich.

Diese Zahlen verdeutlichen wie wichtig die Früherkennung beim Prostatakrebs ist.

Im großen internationalen Studien hat sich gezeigt, dass mittels der Früherkennung das Risiko an einem fortgeschrittenen metastasierten Prostatakrebs zu erkranken und dann in Folge daran zu versterben deutlich gesenkt werden kann.

Die zentrale Bedeutung bei der Früherkennung des Prostatakrebses hat die der Bestimmung des PSA Wertes aus dem Blut. PSA ist eine Abkürzung für das prostataspezifisches Antigen. Es handelt sich dabei um ein Enzym welches nur in der Prostata gebildet wird und im Blut nachweisbar ist.

Erkrankungen der Prostata, wie gutartige Vergrößerungen der Prostata, Entzündungen aber auch bösartige Veränderungen führen zu PSA Erhöhungen.

Eine alleinige Betrachtung eines PSA Wertes ist daher nicht sinnvoll. Die Früherkennung muss immer patientenorientiert und individuell betrachtet werden. Beschwerden des Patienten wie sie bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata oder auch bei Entzündungen beobachtet werden müssen berücksichtigt werden. Die Größe der Prostata spielt eine Rolle, sowie das Alter des Patienten. Wichtig ist es auch ggf. eine familiäre Belastung zu erfassen. In diesem Zusammenhang spielt auch die Anstiegsgeschwindigkeit der PSA Werte eine wichtige Rolle wenn in zeitlicher Folge mehrere PSA Wert Bestimmungen vorliegen. Auch andere Tumormarker wie der PSA-Quotient oder der PCA-3 Test können hilfreich sein.

Ergibt sich aus der komplexen Zusammenschau dieser Faktoren ein dringlicher Verdacht, dass ein Prostatakrebs vorliegen könnte, so sollte dieser ggf. mittels eines multiparameter MRT der Prostata lokalisiert werden und eine gezielte Biopsie erfolgen.

Generell ist zu empfehlen, dass eine PSA-Bestimmung ab dem 45. Lebensjahr, insbesondere bei familiärer Belastung sinnvoll ist. Wenn der PSA Wert größer als 2 ng/ml ist sollte eine jährliche Früherkennung durchgeführt werden. Liegt der PSA Wert unter 2 ng/ml können die Intervalle zur Früherkennung ausgedehnt werden. Für Männer über dem 70. Lebensjahr und einem PSA Wert von kleiner 1 ng/ml ist eine weitere PSA-gestützte Früherkennung nicht mehr anzuraten, da dann die Wahrscheinlichkeit an einem Prostatakrebs zu versterben sehr gering ist.

Mehr Informationen zum Prostatakrebs  »

Artikel in der tz vom 27.03.2021 (PDF)

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