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Narkose bei Kindern

Anästhesie

Wenn ein Kind operiert werden soll, ist dies immer eine besondere Situation für das Kind und seine Eltern. Der Aufenthalt im Krankenhaus geht häufig mit Sorgen und Ängsten einher.

Das Aufklärungsgespräch

Im Vorfeld zu jeder Narkose findet im Rahmen der Prämedikationssprechstunde eine umfassende Vorbesprechung statt. Hierbei ist neben der Einschätzung des allgemeinen Gesundheitszustandes des kleinen Patienten auch Zeit und Raum für eine individuelle Beratung, um Besonderheiten, Ängste und Unsicherheiten anzusprechen. Gemeinsam mit Ihrem Kind wird bei dieser Vorbesprechung das Narkosekonzept für Ihr Kind festgelegt.

Vorbereitung Zuhause

Je nach Alter des Kindes erklären Sie Ihrem Kind in einfachen Worten, was am OP-Tag passieren wird. So kann sich Ihr Kind etwas besser auf die ungewohnte Situation einstellen.
Am Vorabend der Operation sollte Ihr Kind baden oder duschen. Zum Eingriff sollte es bequeme Kleidung tragen. Packen Sie ein Kuscheltier, ein Buch, evtl. ein mobiles Musikabspielgerät mit Kopfhörer oder ein Lieblingsspielzeug ein.

Nüchternheit

Bis zu 6 Stunden vor der Narkose darf Ihr Kind noch eine kleine Mahlzeit oder ein Glas Milch zu sich nehmen, danach jedoch auch keinen Kaugummi, Gummibärchen oder Bonbons mehr! Bis 2 Stunden vor der Operation ist das Trinken von klaren Flüssigkeiten wie Wasser oder Schorlen problemlos möglich. Dies ist notwendig, um das Einatmen von Mageninhalt zu verhindern. Medikamente dürfen nur in Absprache mit dem Anästhesisten gegeben werden. Kontaktlinsen, Zahnspangen und Ähnliches müssen herausgenommen werden.

Unmittelbar vor der Narkose

Die Kinder bekommen etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Narkose ein Beruhigungsmittel als Sirup oder Tablette verabreicht. Dies macht das Kind schläfrig. Gerne dürfen Sie Ihr Kind noch bis zum Eingang der Operationssäle begleiten, wo unser Pflegepersonal das Kind an das Anästhesieteam übergibt. Lieblingskuscheltiere dürfen hier das Kind gerne begleiten.

Die Narkose

Das Alter und die Kooperation der Kinder haben einen großen Einfluss darauf, wie die Narkose eingeleitet wird. Für die Anlage eines intravenösen Zugangs erhält das Kind im Vorfeld ein entsprechendes „Zauberpflaster“ auf die Punktionsstelle, um eine möglichst schmerzfreie Punktion zu ermöglichen. Das Einleiten der Narkose kann über das Einatmen eines gasförmigen Narkosemittels oder das Einspritzen des Narkosemittels in eine Vene erfolgen. Nach dem Einschlafen bekommt der kleine Patient nichts mehr von dem eigentlichen Eingriff mit und hat keine Schmerzen. Während der gesamten Narkose wird er kontinuierlich vom Anästhesieteam überwacht. Der Anästhesist steuert die Narkose, passt sie den jeweiligen Operationsphasen an und sorgt dafür, dass Ihr Kind sicher und schmerzfrei aus der Narkose erwacht. Bei bestimmten Eingriffen kann zusätzlich zur Narkose eine Nervenblockade zur Schmerztherapie durchgeführt werden. Dieses bietet sich bei Penisoperationen (Peniswurzelblock) oder bei Leisten- und Hodenoperationen (Ilioinguinalblockade) an. Die Nervenblockade erfolgt, wenn das Kind bereits in Narkose ist. Es spürt also nichts von der Punktion. Vorteile dieser zusätzlichen Nervenblockade sind eine geringere Dosierung von Narkosemitteln während der Operation und mehrere Stunden Schmerzfreiheit.

Grundsätzlich bestehen bei Kindern die gleichen Komplikationsmöglichkeiten wie bei Erwachsenen. Atemprobleme sind bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen, da die Atemwege bei Kindern sehr empfindlich reagieren. Es ist sehr wichtig, dass ein Kind infektfrei ist. Das schließt auch leichten Schnupfen und Husten mit ein. Bei einem erkälteten Kind ist die Gefahr, dass sich ein krampfhafter Verschluss der Atemwege (Laryngospasmus/ Bronchospasmus) ausbildet, sehr viel größer.

Wartezeit für die Eltern

Wenn Ihr Kind eingeschlafen ist, beginnt für Sie die manchmal lange Zeit des Wartens. Überlegen Sie sich am besten schon vorher, wie Sie diese Zeit verbringen wollen, denn Angst und Ungewissheit können sehr an den Nerven nagen! Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen, um sich zu stärken. Ein kurzer Spaziergang oder ein gutes Buch können für Entspannung sorgen. Denken Sie immer daran: Ihr Kind braucht Sie nach dem Aufwachen. Tanken Sie Kraft dafür!

Nach der Narkose

Unmittelbar nach dem Eingriff wird Ihr Kind zunächst in den Aufwachraum verlegt und dort überwacht. Hierbei achten wir darauf, dass Sie schnellstmöglich wieder mit Ihrem Kind zusammen sind, um sich gemeinsam zu erholen.
Schmerzen nach einer Operation sind leider nicht völlig vermeidbar. Um die Schmerzen gering zu halten, wird Ihr Kind vorbeugend Schmerzmittel oder eine regionale Betäubung bekommen. Auch nach der Operation stehen weitere Schmerzmittel in Form von Zäpfchen, Infusionen oder Säften zur Verfügung.

Wichtig – was noch zu beachten ist!

Zum Zeitpunkt der Narkose darf Ihr Kind keinen fieberhaften Infekt, starken Schnupfen oder Husten haben. Sollte Ihr Kind vor der OP akut erkranken, rufen Sie uns bitte unter 089-85693-2512 an, um das weitere Vorgehen abzustimmen.