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Harnröhrenchirurgie bei Verengungen

Was versteht man unter einer Harnröhrenenge (Harnröhrenstriktur)?

Eine Harnröhrenstriktur ist eine narbige Verengung der Harnröhre. Die Längsausdehnung und Lage der Harnröhrenenge kann sehr unterschiedlich sein. Man unterscheidet bzgl. der Lage die vordere (penile / bulbäre) von der hinteren (membranöse), und bzgl. der Ausdehnung die lang- von der kurzstreckigen Enge.

Welche Beschwerden verursachen Verengungen der Harnröhre?

Durch eine Harnröhrenenge können Probleme beim Wasserlassen hervorgerufen werden. Es kommt zu sogenannten obstruktiven Miktionssymptomen wie einer Abschwächung des Harnstrahles, unvollständiger Blasenentleerung mit Restharnbildung und teilweise bis zum Harnverhalt. Patienten beschreiben irritative Symptome wie häufiges Wasserlassen mit Entleerung von lediglich geringen Urinmengen (Pollakisurie), die Notwendigkeit beim Wasserlassen zu pressen und nächtliches Aufstehen zum Toilettengang (Nykturie). Zudem treten gehäuft Harnwegsinfektionen und Entzündungen der Prostata (Prostatitis) und der Nebenhoden (Epididymitis) auf.

Welche Ursachen für die Ausbildung einer Harnröhrenstriktur gibt es?

Eine Harnröhrenenge kann durch verschiedene Auslöser bedingt sein. Oftmals führt eine Verletzung der Harnröhre zu einem narbigen Ausheilen der Verletzung. Ein Trauma im Bereich des Dammes, z.B. ein Fahrradsturz, führt durch eine Kompression der Harnröhre häufig zu einer bulbären Harnröhrenstriktur. Engen im Bereich der penilen Harnröhre sind oftmals durch direkte Verletzungen der Harnröhre bei Manipulationen wie der Katheterisierung bedingt. Hintere Harnröhrenverletzungen treten häufig im Rahmen von Verletzungen des knöchernen Beckens auf.

Neben unfallbedingten (traumatischen) Ursachen können abgelaufene Entzündungen der Harnröhre (Urethritis), und hier insbesondere die Gonorrhoe, zu einer Verengung führen. Auch chronische Entzündungen unter der Vorhaut (Balanitis) bei Vorhautverengung (Phimose) können für die Verengung der Harnröhrenmündung und der vorderen (penilen) Harnröhre verantwortlich sein. Bei einer Dauerversorgung mit einem Harnröhrenkatheter kann es durch hohen Druck zu einer Schädigung der Harnröhre kommen, welche schließlich zur Ausbildung einer Harnröhrenenge führt. Über die Harnröhre durchgeführte Operationsverfahren bei gutartiger Prostatavergößerung, wie die transurethrale Elektroresektion der Prostata (TUR-P) sowie eine Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP), können in seltenen Fällen zu einer Verengung der Harnröhre oder des Blasenauslasses führen. Eine ausreichende antibiotische Prophylaxe und eine möglichst kurze Katheterliegezeit reduzieren diese Komplikation auf ein Minimum. Ebenfalls selten finden sich Engstellen an der Nahtstelle zwischen Harnröhre und Blase nach totaler Entfernung der Prostata (Anastomosenenge) im Rahmen von Prostatakrebsoperationen (Radikale Prostatektomie).

Angeborene Harnröhrenengen können auf Grund der Seltenheit im klinischen Alltag als Ursache vernachlässigt werden.