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Formen des metastasierten Prostatakarzinoms

Man unterscheidet unterschiedliche Formen des metastasierten Prostatakarzinoms, in denen jeweils unterschiedliche Therapieregimes zum Einsatz kommen.

Im metastasierten kastrationsnaiven Prostatakarzinom, einer Phase, in der der metastasierte Prostakrebs noch gut auf die Hormontherapie anspricht, hat man früher eine alleinige Hormontherapie propagiert. Die Erstlinientherapie wurde durch die Kombination einer antihormonellen Threapie mit einem Präparat der erweiterten Hormontherapie Abirateron + Prednisolon bzw. einer Chemotherapie mit Docetaxel grundlegend verändert. Unter den Kombinationstherapien hat sich ein signifikanter Überlebensvorteil gezeigt, weshalb bei Patienten in gutem Allgemeinzustand eine dieser Kombinationstherapien angewendet werden sollte. Das gilt insbesondere für Hochrisikopatienten mit aggressiven Tumorformen sowie Patienten mit einer hohen Tumorlast mit zahlreichen Absiedlungen, also sogenannten Metastasen. Eine Therapieentscheidung sollte immer individuell unter Berücksichtigung der Vorerkrankungen des Patienten, des Allgemeinzustands sowie Patientenwunsch gefällt werden.

Erreicht das metastasierte Prostatakarzinom das Stadium der Kastrationsresistenz, spricht es nicht mehr gut auf die Hormontherapie an.

Hier stehen mehrere Therapieoptionen zur Verfügung. Hat der Patient keine Beschwerden, kann zunächst zugewartet werden, selbstverständlich unter engmaschiger Kontrolle. Bei bestehender Symptomatik oder Patientenwunsch nach einer weiteren Therapie kann auf eine erweiterte Hormontherapie mit Abirateron + Prednisolon oder Enzalutamid oder eine Chemotherapie mit Docetaxel zurückgegriffen werden. Entscheidend in diesem Kontext ist, wie lange der Patient gut auf die Hormontherapie anspricht. Kommt es zu einem Progress der Erkrankung in unter 12 Monaten unter Hormontherapie, sollte eher eine Chemotherapie bevorzugt werden, bei einem Progress nach über 12 Monaten unter Hormontherapie kann zunächst auch eine erweiterte Hormontherapie begonnen werden.

Eine Sonderform des metastasierten Stadiums stellt das sogenannte oligometastasierte Prostatakarzinom dar. Hier liegen nur wenige Knochenmetastasen sowie keine Organmetastasen vor. Die Fragestellung, die in diesem Kontext immer wieder auftritt, ist, ob zusätzlich zu einer systemischen Therapie, also einer Hormontherapie etc., eine lokale Therapie der Prostata mittels Bestrahlung oder operativer Prostataentfernung durchgeführt werden sollte. Diesbezüglich ist die Datenlage noch unklar, in der amerikanischen Leitlinie zum Thema Prostatakarzinom wird eine zusätzliche Bestrahlung der Prostata neben einer systemischen Therapie aufgrund einer in Studien nachgewiesenen geringgradig verbesserten Überlebens empfohlen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass in den letzten Jahren zahlreiche neue Präparate zur Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms auf den Markt gekommen sind, welche das Gesamtüberleben deutlich verbessert haben.