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Molekulare Bildgebung in der Onkologie mittels PET

Die Positronen-Emissionstomographie (PET) ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, bei der zusätzlich zur Computertomographie (CT) oder zur Magnetresonanz-Tomographie (MRT) sogenannte Tracer eingesetzt werden, um anatomische und molekulare Informationen simultan zu erfassen. Vor allem wegen der damit verbundenen höheren Aussagekraft insbesondere bei der Tumordetektion hat die PET-Untersuchung in den letzten Jahren in der modernen Tumordiagnostik zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Das Prinzip der PET basiert auf der intravenösen Injektion eines aus einem Positronenemitter und einer Trägersubstanz bestehenden Tracers, der je nach verwendeter Substanz bestimmte Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar machen kann („funktionelle Bildgebung“).

Eine der am häufigsten verwendeten Tracer ist das an den Positronenemitter Fluor-18 (F18) gekoppelte Fluor-2-desoxyglukose (FDG), ein Glukoseanalogon, welches aufgrund des hohen Energiebedarfes von Tumorzellen vermehrt verstoffwechselt wird. Die dabei emittierten Positronen kollidieren in unmittelbarer Umgebung mit einem Elektron, bei der eine „Vernichtungsstrahlung“ mit Aussendung von jeweils zwei Photonen in einem Winkel von genau 180° entsteht. Diese Photonen werden mit einem Positronenemissionstomographen detektiert und bilden die Grundlage für die Lokalisation des Zerfallsorts und damit für den Tumornachweis.

In der Urologie spielt bei der Prostatadiagnostik die PSMA PET- Bildgebung eine immer bedeutendere Rolle. Bei dem PSMA ( „prostataspezifisches Membranantigen“ ) handelt es sich um ein Transmembranprotein und Enzym, das auf der Zelloberfläche von Prostata-Tumorzellen stark überexprimiert wird. Bei der PSMA PET wird ein Tracer verwendet, der sich nach dem „Schlüssel-Schloss“ Prinzip fast ausschließlich an das PSMA bindet und so nach dem oben beschriebenen Prinzip die Tumorzellen sichtbar macht. Multiple Studien haben den diagnostischen Mehrwert der PSMA- PET Untersuchung eindeutig belegt.

So zeigte Pyka T. et al. im „European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging (2016)” eine höhere Sensitivität der PET-Untersuchung (98,7 – 100%) im Vergleich zur Knochenszintigraphie (86,7 – 89,3%) bei der Detektion von Knochenmetastasen. Auch die Spezifität war in der PET-Untersuchung (88,2 – 100%) deutlich höher als in der Knochenszintigraphie (60,8 – 96,1%).
In der Rezidivdiagnostik nach Prostatakarzinom zeigte die PET-Untersuchung ebenfalls eine hohe Sensitivität. In einer Studie von Schmuck S. et al. (2017) konnten bei einem PSA-Wert > 2ng/ ml bei 94 % der Patienten Metastasen nachgewiesen werden, während die Detektion von sehr kleinen Metastasen bereits bei einem niedrigen PSA-Wert zwischen 0,01 ng/ml und 0,2 ng/ml bei 39% der Patienten möglich war.
Limitierend bei der PSMA PET muss berücksichtigt werden, dass ungefähr 8% der Prostatakarzinome keine vermehrte PSMA-Expression auf der Zelloberfläche aufweisen. Bei diesen Patienten hat diese Untersuchung keinen Mehrwert.

Zunehmend spielen in der Urologie PSMA-Liganden auch im therapeutischen Bereich eine Rolle.
Gemäß der aktuellen S3-Leitlinie kann beim kastrationsresistenten, metastasierten Prostatakarzinom als letzte Therapieinstanz der PSMA-Ligand mit dem therapeutische β-Strahler „Lutetium-177“ gekoppelt werden und so eine zielgerichtete, „ligandenbasierte“ Strahlentherapie erfolgen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer deutschen Multicenterstudie im Jahr 2017 im „Journal of Nuclear Medicine“ publiziert. Hierbei zeigte sich ein gutes biochemisches Ansprechen mit Abfall des PSA-Wertes bei über 40% der Patienten mit insgesamt guter Verträglichkeit beobachtet.

Ein Nachteil der PET-Untersuchung ist der hohe finanzielle und logistische Aufwand, bei der auch die Kosten für die Herstellung der Radiopharmaka berücksichtigt werden müssen. Insbesondere bei dem PSMA-Liganden ist die Verfügbarkeit unter anderem aufgrund der aufwendigen Produktion limitiert, so dass sich teils lange Wartezeiten für die Untersuchung ergeben können.

Zusammenfassend stellt die PET- Untersuchung einen wichtigen Bestandteil in der onkologischen Bildgebung dar. Die PET-Untersuchung kann helfen, das Ausmaß der Therapie zu steuern, sowie die Therapie zu individualisieren.

Für weitere Fragen stehen Ihnen unsere Kollegen der Radiologie und Nuklearmedizin der CONRADIA Radiologie München zur Verfügung. Um eine PSMA-PET/CT Untersuchung zu vereinbaren erreichen Sie unsere Kollegen unter der folgenden Rufnummer:
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