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PI-RADS in der Prostata-Karzinom Detektion – Was muss der Urologe wissen?

Die multiparametrische MRT hat mittlerweile einen sehr großen Stellenwert bei der Detektion von klinisch relevanten Prostatakarzinomen. Um die angefertigten MRT Bilder einheitlich und nach einem genauen Schema zu beurteilen, wurde das „Prostate Imaging Reporting and Data System (PI-RADS, Version 2.1)“ eingeführt. Dieses System ermöglicht eine standardisierte Befundung und Einschätzung für klinisch relevante Prostatakarzinome (ab Gleason Score 7a).

Welche Voraussetzungen muss eine multiparameter-MRT (mpMRT) haben, damit sie die PIRADS Voraussetzungen erfüllt und somit eine Empfehlung für das weitere Procedere geben kann?

Hierzu ist ein 3 bzw. 1,5 Tesla MRT notwendig. Ein 3 Tesla MRT ermöglicht gegenüber einem 1,5 Tesla Gerät kürzere und genauere Messungen. Des Weiteren müssen 6 verschiedene MRT Sequenzen gefahren werden (u.a. T2- Wichtung, Diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI), Diffusionskoeffizienten (ADC), Beurteilung der Perfusion (DCE)).

Diese verschiedenen mpMRT Sequenzen sind notwendig, damit ein erfahrener Radiologe das Risiko für ein klinisch relevantes Prostata-Karzinom genauestens beurteilen kann. Die Sequenzen haben jeweils unterschiedliche Ansprüche und Qualitäten.

Die Gesamt-Beurteilung und Einstufung in einen PI-RADS Score kann nur durch einen erfahrenen und geschulten Radiologen mit den entsprechenden Voraussetzungen (MRT Gerät) gegeben werden, welche mit einer Handlungsempfehlung verbunden ist.

In den Leitlinien ist ab einem PI-RADS Score III mit entsprechendem klinischem Verdacht eine Fusionsbiopsie zur Diagnostik eines Prostata Karzinoms indiziert. Ab einem PI-RADS Score IV sollte diese auf jeden Fall durchgeführt werden.

Anhand eines Befundes nach dem PI-RADS kann ein Urologe mit den entsprechenden Vorkenntnissen die MRT Bilder bearbeiten und eine Fusionsbiopsie durchführen, in der die auffälligen Areale Millimeter genau biopsiert werden.

Anschließend erfolgt die Beurteilung der Millimeter dünnen Biopsien durch einen Pathologen. Diese anspruchsvolle und mit großer Tragweite verbundene Aufgabe sollte nur durch erfahrene Pathologen erfolgen.

An das histologische Ergebnis des Pathologen ist letztlich die Therapie Empfehlung durch den Urologen geknüpft.

Dieses Vorgehen und das Zusammenwirken der verschiedenen Fachdisziplinen (Radiologe, Urologe, Pathologe) machen deutlich, wie anspruchsvoll und diffizil die gezielte Diagnosestellung erfolgt.