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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Aktive Überwachung (Active Surveillance)

Bei sehr kleinen Tumoren von niedriger Aggressivität ist die Gefahr für ein Voranschreiten der Erkrankung relativ gering. Wenn ein solcher Tumor seine Eigenschaften nicht ändert, so wird der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit mit seinem Prostatakrebs, aber nicht an seinem Prostatakrebs versterben.

Um bei einer solchen Konstellation das Risiko einer Übertherapie zu vermeiden, hat man das Konzept der aktiven Überwachung entwickelt. Patienten mit folgenden Kriterien kommen dafür in Frage:

  • klinisches Stadium cT1 oder cT2a (also: kleines Tumorvolumen)
  • Prostatastanzbiopsie mit maximal 2 tumortragenden Stanzzylindern (also: kleines Tumorvolumen)
  • PSA < 10 ng/ml
  • Gleason-Score ≤ 6

Während der aktiven Überwachung sollte in den ersten beiden Jahren alle 3 Monate der PSA-Wert bestimmt, und in diesem Rahmen eine Tastuntersuchung durchgeführt werden.
Des Weiteren sind regelmäßige Re-Biopsien erforderlich: zu Beginn alle 6 - 12 Monate, dann alle 18 Monate. Bei stabilem Verlauf kann das Intervall auf 3 Jahre verlängert werden.
Wenn im Rahmen der Kontrolluntersuchungen beziehungsweise der Re-Biopsien ein steigender PSA-Wert oder höherer Gleason-Score festgestellt werden, so ist der Abbruch der aktiven Überwachung angezeigt.

Das Ziel der „Active Surveillance“ ist es, eine aktive Behandlung nur dann durchzuführen, wenn damit zu rechnen ist, dass der Prostatakrebs ohne Behandlung voranschreitet und dem Patienten nachhaltig schadet.