Ambulantes Operieren
Ambulantes Operieren ist ein modernes, patientenorientiertes Behandlungskonzept.
„Ambulant“ bedeutet, dass Sie die Nacht vor und die Nacht nach dem operativen Eingriff zu Hause verbringen. In der Regel werden Sie morgens bzw. vormittags in unsere Tagesklinik aufgenommen und am Nachmittag entlassen.
Ambulantes Operieren - einfach zeitgemäß!
Viele urologische Operationen erfordern heute keinen längeren Krankenhausaufenthalt mehr.
Die Fortschritte in der Medizin mit der Verfeinerung der Operationstechniken und den sich ständig verbessernden Techniken der Anästhesie erlauben heute die ambulante Durchführung von Operationen, die früher nur in Kliniken unter stationären Bedingungen möglich waren.
Dabei erweitert sich das Spektrum ambulanter Operationen ständig. Nach einer ambulanten Operation sind Sie mobiler als nach allgemeiner Meinung angenommen. Die Genesung im häuslichen Umfeld verläuft im Allgemeinen schnell und komplikationslos.
Die psychische Belastung ist eindeutig geringer, insbesondere für Kinder und ältere Menschen.
Unsere Klinik bietet schwerpunktmäßig ambulante Operationen an.
In unserer modern ausgestatteten Tagesklinik bieten wir einen hohen medizinischen Standard. Dem Operateur stehen fachkompetentes Pflegepersonal und erfahrene Narkoseärzte/Innen zur Seite.
Wir führen operative Eingriffe nur dann ambulant durch, wenn sich dadurch das Risiko für Sie / Ihr Kind nicht erhöht.
Die gesetzlichen Vorschriften, vor allem Qualitätsrichtlinien der Ärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung (ÄZQ) und des Bundesverbandes für Ambulantes Operieren (BAO), sind unsere Rahmenbedingungen.
Unser Ziel ist es, Ihnen eine qualitativ höchstmögliche medizinische Versorgung in einem angenehmen Ambiente zu bieten. Wir stehen Ihnen selbstverständlich nach dem ambulanten Eingriff rund um die Uhr auch telefonisch zur Verfügung. Am Abend des Operationstages kontaktiert Sie zusätzlich der diensthabende Bereitschaftsarzt telefonisch noch einmal zuhause und erkundigt sich nach Ihrem Befinden.
Gesetzliche Grundlage für ambulante Operationen
Gemäß § 115b SGB V/1 („Ambulantes Operieren im Krankenhaus“) vereinbarten die Spitzenverbände der Krankenkassen gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft oder die Bundesverbände der Krankenhausträger gemeinsam mit den Kassenärztlichen Bundesvereinigungen:
- Einen Katalog ambulant durchführbarer Operationen und sonstiger stationsersetzender Eingriffe,
- Eine einheitliche Vergütung für Krankenhäuser und Vertragsärzte und
- Maßnahmen zur Sicherung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit.
Danach sind viele urologische Operationen ausschließlich ambulant durchzuführen.
Ambulantes Operieren auch bei Kindern?
Gerade bei Kindern werden seit den 90er Jahren zunehmend ambulante Operationen durchgeführt. Dadurch können die psychischen Belastungen der Kinder reduziert werden, und die Heilung verläuft in der Regel im häuslichen Umfeld komplikationsloser. Wir führen bei Kindern die häufigsten urologischen Operationen (z.B. Beschneidungen bei Vorhautverengung, Leistenhodenoperationen, Wasserbruchoperationen) tagesklinisch ambulant durch.
Auch hier gewährleisten wir durch eine kompetente anästhesiologische Betreuung eine hohe Sicherheit unserer kleinen Patienten.
Welche urologischen Operationen werden in der Regel ambulant durchgeführt?
- Samenleiterdurchtrennung/Sterilisation (Vasektomie)
- Ultraschallgesteuerte Prostatastanzbiopsie mit Blasenspiegelung und Probeentnahme am Blasenauslass
- Vorhautbeschneidung (Zirkumzision)/Durchtrennung des Vorhautbändchens (Frenulotomie)
- Kleinere Eingriffe am Penis/Hodensackhaut wie z.B. Kondylomentfernung oder Talgdrüsenentfernung
- Einlage, Wechsel oder Entfernung einer Harnleiterschiene
- Diagnostische Harnleiterspiegelung
- Kleinere Eingriffe an der Harnröhre wie z.B. Harnröhrenschlitzung (Urethrotomie), Erweiterung der Harnröhrenmündung, Polypenabtragung
- Blasenspiegelung mit Probeentnahme aus der Harnblase
- Orchidopexie (Fixierung der Hoden im Hodensack)
Wichtige Voraussetzungen für ambulante Operationen:
- Sie dürfen nicht an schweren organischen oder psychischen Erkrankungen leiden, insbesondere dürfen diese nicht neu aufgetreten oder bisher unbehandelt sein.
- Sie dürfen keine akuten infektiösen Erkrankungen mit Fieber haben.
- Sie müssen die Empfehlungen für das Verhalten vor und nach der Operation in Narkose/Regionalanästhesie verstehen und befolgen.
- Bitte stellen Sie sicher, dass Sie/Ihr Kind die ersten 24 Stunden nach dem Eingriff ständig betreut werden. Bitte informieren Sie uns rechtzeitig, wenn die häusliche Betreuung nicht gewährleistet ist.
- Wegen der Nachwirkungen von Betäubungs-, Schmerz- und Beruhigungsmitteln oder anderen Medikamenten dürfen Sie frühestens nach 24 Stunden wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Bitte beachten Sie, dass Sie an diesem Tag vermindert reaktionsfähig und nur eingeschränkt geschäftsfähig sind.
- Bestimmte Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, müssen (falls vertretbar) 7 Tage vor dem Eingriff abgesetzt werden: Dazu zählen Aspirin (ASS), Marcumar und Plavix. Fragen Sie bitte vorher Ihren Hausarzt, ob die blutverdünnenden Medikamente pausiert werden dürfen und welche Medikamente evtl. zwischenzeitlich gegeben werden sollten (z. B. Heparinspritzen). Diabetiker sollten ggf. Metformin 2 Tage vor dem Eingriff absetzen.
- Wir benötigen in jedem Fall eine Einweisung von Ihrem behandelnden Urologen bzw. Hausarzt.
Wo melde ich mich an?
Wir schicken Ihnen dann umgehend alle erforderlichen Unterlagen zu.