Patientensicherheit & Risikomanagement
Patientensicherheit an der Urologischen Klinik München-Planegg
Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten hat an der Urologischen Klinik München-Planegg oberste Priorität. Unser Anspruch ist es, mögliche Fehler nicht nur frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und nachhaltig zu beheben, sondern in erster Linie von vornherein zu vermeiden.
Um dies zu erreichen, haben wir zahlreiche Instrumente etabliert, die Risiken minimieren, die Behandlungsqualität sichern und die Patientensicherheit kontinuierlich erhöhen. Dabei orientieren wir uns konsequent an hohen nationalen und internationalen Qualitäts- und Sicherheitsstandards.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige zentrale Instrumente vor, mit denen wir aktiv zur Stärkung der Patientensicherheit beitragen.
Um dies zu erreichen, haben wir zahlreiche Instrumente etabliert, die Risiken minimieren, die Behandlungsqualität sichern und die Patientensicherheit kontinuierlich erhöhen. Dabei orientieren wir uns konsequent an hohen nationalen und internationalen Qualitäts- und Sicherheitsstandards.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige zentrale Instrumente vor, mit denen wir aktiv zur Stärkung der Patientensicherheit beitragen.
Patientensicherheit – unsere Maßnahmen im Überblick
Risikomanagement
Das Risikomanagement versteht sich als integrierter Bestandteil des Qualitätsmanagements. Naturgemäß sind Fehler innerhalb der medizinischen Versorgung schnell mit gravierenden Konsequenzen für den betroffenen Patienten verbunden. Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit entfalten folgerichtig hier also ihren größten Nutzen. Unsere Klinik betreibt ein Qualitätsmanagementsystem und ist seit 2007 nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.
Die Sicherheit und Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung ist unser höchstes Handlungsgebot. Die Urologische Klinik München-Planegg setzt eine Reihe von verschiedenen Qualitätsinstrumenten ein.

Sicherheitscheckliste
Die Weltgesundheitsorganisation WHO konnte nachweisen, dass operative Eingriffe durch die Verwendung von Checklisten sicherer werden. Wir verwenden digitale Checklisten bei unterschiedlichen Prozessschritten innerhalb der Krankenhausversorgung. Ein zentrales Instrument stellt eine verbindliche Sicherheitscheckliste für die Operation dar. Hierbei werden einzelne Kriterien vor OP-Beginn wie Patientenidentität, Seitenlokalisation und die geplante Operation abgefragt sowie durch das OP-Team bestätigt und dokumentiert.
Patientenidentifikationsarmbänder
Das Patientenidentifikationsarmband dient während des gesamten Krankenhausaufenthaltes dazu, Ihre Identität bei allen Versorgungsschritten zu kontrollieren und Verwechslungen zu vermeiden. Insbesondere bei Operationen und bei der Verabreichung von Medikamenten oder Blutprodukten ist dies wichtig.

Normierte Spritzenaufkleber
Für Medikamente, die mit Spritzen verabreicht werden, muss sichergestellt sein, dass der Inhalt der Spritze zweifelsfrei zu erkennen ist. Ein bundeseinheitlicher Standard für Spritzenetiketten entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin DIVI wird auch in unserem Haus umgesetzt.

Digitale Dokumentation
Die Dokumentation erfolgt von der Prämedikation bis zur IMC-Station durchgehend digital. Damit gewährleisten wir eine vollständige, aktuelle und übersichtliche Dokumentation. Hohe Dokumentationsqualität und die Nachvollziehbarkeit tragen zur Patientensicherheit und Optimierung der perioperativen Anästhesie-Prozesse bei.

Antibiotic Stewardship ABS
Die stetig wachsende Antibiotika-Resistenz von Erregern erschwert zunehmend die erfolgreiche Behandlung von Infektionskrankheiten. Antibiotic Stewardship ist hierbei ein programmatisches, nachhaltiges Bemühen, um Verbesserung und Sicherstellung einer rationalen Antiinfektivaverordnungspraxis zu erzielen. Darunter werden Strategien bzw. Maßnahmen verstanden, die die Qualität der Antiinfektivabehandlung bezüglich Auswahl, Dosierung, Applikation und Anwendungsdauer sichern, um das beste klinische Behandlungsergebnis unter Beachtung einer minimalen Toxizität für den Patienten zu erreichen. Unser Antibiotic Stewardship-Programm bündelt mehrere ABS-Maßnahmen mit einem günstigen Einfluss auf Resistenz-, Kosten- und Verbrauchsentwicklung.

Bluttransfusion
Blut ist ein essentieller Bestandteil eines jeden Menschen, ohne den wir nicht überleben können. Es enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Zellen und Substanzen, die zum Erhalt des Lebens dienen und in einem perfekt ausgeklügelten System zusammenwirken. Von Natur aus ist der erwachsene Mensch mit ca. 5 bis 6 Litern so versorgt, dass er einen gewissen Verlust schadlos überstehen kann. Trotz der naturgegebenen Kompensationsmechanismen gibt es natürliche Grenzen. Blutverlust bei einer großen Operation oder auch eine krankhaft verminderte Neubildung von Blut können nicht immer vom Körper ausgeglichen werden. Eine Transfusion von Blut kann notwendig sein, damit die Organe keinen Schaden erleiden. Im Rahmen der stationären Aufnahme wird Ihnen bei größeren Operationen Blut entnommen. Hieraus erfolgt die Bestimmung der Blutgruppe und gegebenenfalls die Bereitstellung passender Blutprodukte.

Patient Blood Management PBM
Anämie Blutarmut ist ein starker Risikofaktor für eine erhöhte Krankenhaussterblichkeit und zahlreiche gesundheitliche Komplikationen. Ziel unseres Patient Blood Management-Konzeptes ist es, unsere Patienten optimal auf die Operation vorzubereiten und patienteneigene Blutressourcen unter Einsatz moderner Methoden bestmöglich aufzubauen und intraoperativ zu schonen. Konkret wird an unserer Klinik im Vorfeld von Operationen überprüft, ob eine Anämie vorliegt und ob diese behandelbar ist. Eine häufige Form von Anämie beruht zum Beispiel auf Eisenmangel. In diesem Fall wird durch die Gabe von Eisen vor der Operation dem Körper ermöglicht, wieder mehr eigenes Blut zu bilden und die eigenen Blutressourcen rechtzeitig zur Operation zu stärken. Ebenso wichtig für die Prophylaxe und die effiziente Therapie perioperativer Blutungen ist ein adäquates und sorgfältiges Gerinnungsmanagement. Darüber hinaus wird während der Operation blutsparend gearbeitet. Es darf in diesem Kontext jedoch nicht vergessen werden, dass Fremdblut oftmals lebensrettend ist und es aus diesem Grund nicht möglich ist, völlig auf den Einsatz von Bluttransfusionen zu verzichten. Die Indikation zur Bluttransfusion wird in der Urologischen Klinik München-Planegg grundsätzlich sehr streng gestellt. Sie ist im Wesentlichen abhängig vom aktuellen Hämoglobinwert roter Blutfarbstoff, bestehenden Vorerkrankungen und dem intraoperativen Blutverlust. Dank der heutigen strengen Richtlinien zur Herstellung und Verabreichung von Blutprodukten birgt eine Bluttransfusion heute deutlich geringere Risiken als früher.


Patient Blood Management

Antibiotic Stewardship ABS

Bluttransfusion
Critical Incident Reporting System CIRS
Zum Erkennen und Vermeiden von Fehlern in der Patientenversorgung ist die rückblickende Analyse von kritischen Ereignissen ein wichtiges Instrument. Die Urologische Klinik verfügt über ein anonymes sektorenübergreifendes Fehlermeldesystem, bei dem die Mitarbeiter mögliche Risiken und kritische Ereignisse melden können, bevor sie zu einem Fehler führen.
M&M Konferenzen
Zur kontinuierlichen Qualitätssicherung finden an der Urologischen Klinik München Planegg regelmäßig Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (M&M-Konferenz) statt. Diese werden nach aktuellen internationalen Vorgaben durchgeführt und dienen dazu, Behandlungsverläufe offen und konstruktiv zu analysieren. Dabei werden mögliche Fehlerquellen identifiziert, Mitarbeiter geschult, Behandlungsstandards weiterentwickelt und so die Patientensicherheit sowie die medizinische Qualität nachhaltig verbessert.
Hygiene & Infektionsmanagement
Eine verlässliche Hygiene ist die Grundlage für Ihre Sicherheit in unserer Klinik.
Dafür sorgt unsere Hygienekommission, die als wichtigstes Entscheidungsgremium in allen Fragen der Krankenhaushygiene gilt. Unter dem Vorsitz des ärztlichen Klinikleiters und in enger Zusammenarbeit mit unserem Hygieneteam werden regelmäßig aktuelle Entwicklungen bewertet und notwendige Anpassungen der Hygienestandards beschlossen.
Die Kommission tagt hierzu zweimal im Jahr. So stellen wir sicher, dass unsere Hygienemaßnahmen stets auf dem neuesten Stand sind – zu Ihrem Schutz und zum Schutz unserer Mitarbeitenden.
Die Kommission tagt hierzu zweimal im Jahr. So stellen wir sicher, dass unsere Hygienemaßnahmen stets auf dem neuesten Stand sind – zu Ihrem Schutz und zum Schutz unserer Mitarbeitenden.
Medizinproduktesicherheit
Der Beauftragte für Medizinproduktesicherheit nimmt gem. § 6 Abs. 2 MPBetreibV folgende Aufgaben wahr:
- die Aufgaben einer Kontaktperson für Behörden, Hersteller und Vertreiber im Zusammenhang mit Meldungen über Risiken von Medizinprodukten sowie bei der Umsetzung von notwendigen korrektiven Maßnahmen,
- die Koordinierung interner Prozesse der Gesundheitseinrichtung zur Erfüllung der Melde- und Mitwirkungspflichten der Anwender und Betreiber und
- die Koordinierung der Umsetzung korrektiver Maßnahmen und der Rückrufmaßnahmen durch den Verantwortlichen nach § 5 des Medizinproduktegesetzes in den Gesundheitseinrichtungen.