Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Phimose (Vorhautverengung)

Erklärung der Phimose

Darunter versteht man ein Missverhältnis zwischen Weite der Vorhaut und Größe der Eichel, die ein Zurückziehen der Vorhaut deutlich erschwert (relative Phimose) oder verhindert (absolute Phimose).

Ursachen der Phimose

Nach der Geburt besteht noch eine physiologische Verklebung des inneren Vorhautblattes mit der Eichel, es ist somit völlig normal, wenn zu diesem Zeitpunkt die Vorhaut nicht zurück gezogen werden kann. Diese Verklebung hat sich bei der Hälfte der Jungen bis zum Ende des ersten Lebensjahres, und bei 90 % der Jungen nach dem Ende des 3. Lebensjahres gelöst.

Häufigste Ursache einer zu einem späteren Zeitpunkt neu aufgetretenen, also erworbenen Phimose, sind narbige Verengungen nach wiederkehrenden Entzündungen oder mehrfachen Einrissen der Vorhaut.

Des Weiteren kann der sogenannten „Lichen sclerosus“ zu einer Vorhautenge führen. Dabei handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zu weißlichen Veränderungen und einem Elastizitätsverlust der Haut führt. Die Krankheit verläuft chronisch mit zwischenzeitlichen Krankheitsschüben, mündet meist in einer absoluten Phimose und kann auch die Eichel befallen.

Therapie der Phimose

Konservative Therapie

Wenn bei Kindern die natürliche Verklebung der Vorhaut nach dem 4. - 5. Lebensjahr fortbesteht oder wenn es immer wieder zu lokalen Infektionen aufgrund der Enge kommt, sollte eine lokale Behandlung mit kortisonhaltigen Cremes erfolgen. Dabei wird beispielsweise Betamethason 0,1 % verwendet und über etwa 4 Wochen 2x tgl. auf die Vorhaut aufgetragen. Wichtig ist dabei, dass immer wieder versucht wird, die Vorhaut durch langsames Zurückziehen zu dehnen. Eine Operation kann dadurch in ca. 80 % der Fälle vermieden werden.

Operative Therapie

Die operative Beseitigung der Phimose erfolgt durch die vollständige oder teilweise Entfernung der Vorhaut, also der Beschneidung. Der medizinische Fachausdruck dafür lautet „Zirkumzision“.
Dabei wird die Vorhaut entfernt und unterhalb der Eichel mit der Penisschafthaut vernäht. Bei der teilweisen Beschneidung bleibt ein Rest der Vorhaut bestehen, der die Eichel dann teilweise noch bedeckt.
Bei Erwachsenen oder älteren Jugendlichen kann der Eingriff in örtlicher Betäubung erfolgen, bei Kindern ist dafür eine Vollnarkose nötig.

Schwere Komplikationen sind extrem selten, über allgemeine OP-Risiken wie Nachblutungen, Wundinfektionen und Narbenbildungen muss aber vor dem Eingriff aufgeklärt werden.