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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Ist eine weitere Behandlung nach der Hodenentfernung notwendig?

Abhängig von der mikroskopischen Diagnose (Seminom oder Nicht-Seminom), den Hodentumormarkern und der Ausbreitung des Tumors ist zu besprechen, ob zusätzlich nach der Hodenentfernung noch eine weitere Therapie notwendig ist.

Denn erst mit den Ergebnissen all dieser Untersuchungen kann die Einteilung von Hodenkrebs in Tumorstadien erfolgen, welche die Art, das Ausmaß und die Dauer der Behandlung bestimmen.

Die weitere Therapie kann in einer Strahlentherapie, einer Chemotherapie oder auch in einer zusätzlichen Operation bestehen, um beispielsweise Lymphknoten im Bauchraum zu entfernen. In vielen Fällen ist allerdings bereits die alleinige Hodenentfernung schon ausreichend und es kann eine sogenannte Überwachungsstrategie durchgeführt werden.

Das exakte Vorgehen wird in unserer Klinik für jeden einzelnen Patienten gemeinsam mit anderen Fachrichtungen (interdisziplinär) im Rahmen einer Tumorkonferenz diskutiert. Dabei wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Nur durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist eine optimale Behandlung möglich.

Chemotherapie bei Hodenkrebs

Mit einer Chemotherapie versucht man, die noch im Körper verbliebenen Krebszellen abzutöten. Sie wird sowohl bei den Seminomen als auch bei den Nicht-Seminomen angewendet. Welches Chemotherapeutikum und wie lange dies verwendet wird (Zyklen), legt in der Regel der behandelnde Arzt fest, bzw. wird im Rahmen der Tumorkonferenz bestimmt. Die Durchführung der Chemotherapie kann ambulant oder stationär erfolgen. Unter Umständen müssen nach der Chemotherapie die Lymphknoten im hinteren Bauchraum operativ entfernt werden (sogenannte “Retroperitoneale Lymphadenektomie“).

Retroperitoneale Lymphadenektomie bei Hodenkrebs

Darunter versteht man die operative Entfernung der Lymphknoten im hinteren Bauchraum. Sie wird in erster Linie bei Nicht-Seminomen durchgeführt, um festzustellen, ob die entnommenen Lymphknoten aktive Krebszellen enthalten oder nicht. Zum einen kann dieser Eingriff vor einer Chemotherapie erfolgen (diagnostische retroperitoneale Lymphadenektomie) oder aber auch nach einer erfolgten Chemotherapie zur Kontrolle. In unserer Klinik führen wir diese Operation neben der offen-chirurgischen Entfernung auch in der sogenannten Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) in Vollnarkose durch. Der Vorteil dieser minimal-invasiven Methode besteht darin, dass der stationäre Aufenthalt lediglich wenige Tage (ca. 3 - 5 Tage) beträgt und keine große Narbe an der Bauchhaut hinterlässt.

Strahlentherapie bei Hodenkrebs

Die früher noch häufig durchgeführte prophylaktische Bestrahlung der retroperitonealen Lymphknoten (insbesondere beim Seminom) wird heutzutage nur noch selten empfohlen, da sich in Studien noch lange Zeit nach der Bestrahlung sowohl Nebenwirkungen auf verschiedene Organsysteme als auch eine 20 %ige Erhöhung des Auftretens (Prävalenz) von Zweittumoren fand. Dennoch kann die Strahlentherapie in bestimmten Fällen eine sinnvolle Therapiemöglichkeit darstellen.