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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Blasendivertikel

Unter einem Divertikel versteht man im Allgemeinen eine Aussackung der Wand eines Hohlorgans. Bei der Harnblase unterscheidet man angeborene von im Laufe des Lebens erworbenen Divertikeln.

Das angeborene Blasendivertikel ist eine relativ seltene Erkrankung. Dabei handelt es sich häufig um eine Schwäche im Bereich der Einmündungsstelle der Harnleiter, man spricht dann (benannt nach dem Erstbeschreiber) von einem sogenannten „Hutch-Divertikel“. Folgen können ein gestörter Harnabfluss aus der Niere und ein Rückfluss des Urins in die Niere beim Wasserlassen sein. Um dauerhafte Schäden zu vermeiden, muss das Hutch-Divertikel in ausgeprägten Fällen operiert werden.

Erworbene Divertikel entstehen durch eine Abflussstörung aus der Harnblase. Wenn der Urin mit erhöhtem Druck aus der Blase entleert werden muss, kann sich die Blasenschleimhaut durch Muskellücken nach außen ausstülpen, ähnlich wie bei einem alten Autoreifen. Man spricht dann auch von einem sogenannten „Pseudodivertikel“, weil im Gegensatz zum „echten“ Divertikel nicht alle Wandschichten der Harnblase betroffen sind.

Ursachen sind meistens eine gutartige Prostatavergrößerung entsprechender Abflussstörung, aber auch narbige Verengungen („Strikturen“) der Harnröhre sowie neurologisch bedingte Störungen der Blasenentleerung.

Als Therapie muss vor allem die Ursache beseitigt werden. Bei sehr ausgeprägten Befunden muss das Divertikel zudem offen-operativ entfernt, und die Blase dabei neu vernäht werden.