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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Syphilis (Lues)

Erklärung der Syphilis

Die Syphilis ist eine sexuell übertragbare Erkrankung, die durch das Bakterium Treponema pallidum ausgelöst wird. Charakteristisch ist der über viele Jahre fortschreitende stadienhafte Krankheitsverlauf. Die Rate an Neuerkrankung pro Jahr liegt in Deutschland (2014) bei etwa 7 / 100.000 Einwohnern.

Übertragung und Symptome der Syphilis

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt der Schleimhäute von Mensch zu Mensch. Typisch ist der stadienhafte Verlauf:

  • Primäraffekt / Lues I: Nach einer Inkubationszeit von etwa 3 Wochen (10 – 90 Tage) entwickelt sich ein als „harter Schanker“ bezeichnetes derbes Geschwür an der Eintrittsstelle der Erreger, also typischerweise im Genitalbereich. Bei etwa der Hälfte der Patienten ist dieser Primäraffekt in der Rückschau nicht erinnerlich.
  • Sekundäre Syphilis / Lues II: Nach etwa 6 – 12 Wochen treten Allgemein-erscheinungen wie Kopf- und Gliederschmerzen, eine generalisierte Lymphknotenschwellung und ein stammbetonter Hautausschlag auf. Aus diesem entwickeln sich Knötchen (Condylomata lata), die aufbrechen können und dabei hochinfektiös sind. Im Bereich der Haut und der Schleimhäute können viele unterschiedliche Erscheinungsformen auftreten, die leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden. Auch andere Organe, wie Gelenke oder das zentrale Nervensystem können betroffen sein.
  • Latenzstadium: Die Symptome der sekundären Syphilis können auch unbehandelt abklingen und äußerlich nicht erkennbar sein. Man spricht dann vom Latenzstadium.
  • Tertiärstadium / Lues III: Nach 3 – 5 Jahren haben sich die Erreger im ganzen Körper ausgebreitet und die inneren Organe befallen. Typisch sind gummiartige Knoten (Gummen) und Geschwüre an den unterschiedlichsten Stellen, die an Größe zunehmen und das Gewebe lokal zerstören. Je nach Lokalisation können entsprechende Komplikationen auftreten. Typisch ist beispielsweise das Auftreten einer Aussackung der Hauptschlagader als Folge von Gummen in der Gefäßwand, die dann beim Aufplatzen zu einer lebensbedrohlichen Blutung führt.
  • Neurolues / Lues IV: Der Befall des Nervensystems tritt erst nach 10 – 20 Jahren auf und geht mit schweren Symptomen einher. Dazu zählen eine Demenz, Wesensveränderungen, Gang-, Sprach- und Koordinations-störungen, Erblindung und generalisierte Lähmungen.

Diagnostik der Syphilis

Der Nachweis kann durch direkten Nachweis aus dem Abstrich (technisch sehr schwierig) und vor allem durch den Antikörpernachweis im Blut erfolgen. Eine Anzüchtung der Erreger auf Nährmedien ist bisher nicht möglich.

Therapie

Da sich bisher keine resistenten Erreger gebildet haben, ist die Therapie der Wahl das klassische Penicillin. Die Gabe erfolgt dabei als Injektion in den Muskel (i.m.), um im Blut einen konstanten Wirkspiegel über längere Zeit aufrecht zu erhalten. In frühen Stadien ist die einmalige Gabe ausreichend, bei fortgeschrittenen Erkrankungen sollte über mehrere Wochen behandelt werden.