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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Behandlung des Prostatakarzinoms bei „Kastrationsresistenz“

Wie zuvor bereits erwähnt, kommt es nach länger dauernder antihormoneller Therapie zu einem Wirkungsverlust dieser Therapie. Man spricht hier von einer sogenannten „Kastrationsresistenz“, da der Tumor trotz Testosteronspiegel im Kastrationsbereich weiterwächst.
Neben der Chemotherapie gibt es in diesem Krankheitsstadium weitere sehr effektive Behandlungsmethoden. Diese zielen darauf ab, die noch vorhandene Rest-Empfindlichkeit des Tumors auf die männlichen Geschlechtshormone, die in sehr geringer Konzentration noch vorhanden sind, auszunützen. Auch hier haben neueste Untersuchungen gezeigt, dass ein frühzeitiger Einsatz, also noch im hormonsensiblen Stadium, in ausgewählten Fällen mit einer günstigeren Prognose einhergeht.

Welche Medikamente kommen in Frage?

Als Substanzen stehen hier Abirateron (Zytiga®) und Enzalutamid (Xtandi®) zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Tabletten, die täglich eingenommen werden müssen. Zytiga muss dabei mit Prednisolon, ein wirksames Cortison, kombiniert werden.

Gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten?

Im Stadium der Kastrationsresistenz kommen zudem nuklearmedizinische Methoden in Betracht. Zum einen steht das Medikament Radium-223 zur Verfügung. Es handelt sich um einen Alpha-Strahler, der sich in die Knochen einlagert und durch die Strahlung Tumorgewebe abtötet. Diese Behandlung zielt ausschließlich auf die Therapie von Knochenmetastasen ab.
Zum anderen steht das Medikament Lutetium-177-PSMA zur Verfügung. Es handelt sich dabei um einen Beta-Strahler, der sich gezielt im Prostatakarzinomgewebe anreichert.
Diese Behandlungsmethoden stehen ausschließlich an spezialisierten nuklearmedizinischen Abteilungen größerer Krankenhäuser, wie den meisten Universitäts-Kliniken in Deutschland, zur Verfügung.

Welche Behandlungen sind noch sinnvoll?

Häufig werden auch zusätzlich Medikamente (z.B. Denosumab oder Zoledronsäure) verwendet, die das Risiko des Auftretens von pathologischen Frakturen, also Frakturen, die durch Knochenmetastasen hervorgerufen werden, mindern bzw. metastasenbedingte Knochenschmerzen deutlich lindern können. Bei beginnenden Frakturen oder ausgeprägtem Knochenschmerz kann eine Bestrahlung der entsprechenden Region sinnvoll sein.
Des Weiteren sollten alle Patienten mit einem kastrationsresistenten Prostatakarzinom regelmäßig Kalzium und Vitamin D einnehmen. Der Kalziumspiegel sollte dabei regelmäßig kontrolliert und die Knochendichte regelmäßig gemessen werden.