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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Operative Behandlung der BPH

Wann besteht die absolute Notwendigkeit zur Operation?

  • Wiederkehrende Harnverhalte
  • Wiederkehrend sichtbares Blut im Urin mit erfolgloser konservativer Therapie
  • Wiederkehrende Harnwegsinfekte und Nebenhodenentzündungen
  • Blasensteinbildung
  • Harnaufstau der Nieren, Nierenfunktionsverschlechterung und Nierenversagen
  • Zunehmende Beschwerden unter medikamentöser Therapie

Welche Operationsverfahren werden angeboten?

  • Holmium-Laser-Enukleation der Prostata

    Die Laser-Enukleation ist ein modernes endoskopisches Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung. Die Lasertechnologie erlaubt die Entfernung des vergrößerten Prostatagewebes durch die endoskopische Präparation entlang der Prostatakapsel. Ihr Stellenwert liegt insbesondere bei der effektiven und schonenden Behandlung großer Prostataadenome (> 80 g). Selbst sehr große Prostatadrüsen (> 200 g) können so erfolgreich therapiert werden.

    Dank einer blutungsarmen und effektiven Präparation in anatomischen und damit natürlichen Gewebeschichten zeigt die Holmium-Laser-Enukleation auch bei kleineren Prostataadenomen (40-80 g) sehr gute Ergebnisse mit schneller Genesung und Symptomlinderung. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 2-3 Tage. Im Gegensatz zu anderen Laserverfahren kann das entnommene Gewebe histopathologisch untersucht werden.

    Vorteile der Holmium-Laser-Enukleation:

    • schonendes und effektives endoskopisches OP-Verfahren unter Ausnutzung natürlicher Gewebeschichten
    • schnelle und deutliche Symptomverbesserung mit langfristig guten Ergebnissen
    • endoskopische Standardtherapie bei Prostataadenomen > 80 g
    • Alternative zur TUR-P bei Prostataadenomen 40-80 g
    • ca. 2-3 Tage Krankenhausaufenthalt
    Bild Holmium-Laser-Enukleation bei BPH
    Enukleations- & Morcellationsschritte der HoLEP-Operation
  • Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P)

    Ein weiteres operationsverfahren bei Prostatavergrößerungen bis ca. 80 Gramm ist die sogenannte transurethrale Prostataresektion, umgangssprachlich auch Prostata - „Hobelung“ genannt.
    Mit Hilfe eines Blasen­spiegelungs­instruments mit Arbeitskanal, welches durch die Harnröhre bis zur Prostata vorgeschoben wird, schneidet der Operateur mit einer stromführenden Schneideschlinge Prostatagewebe aus, das dann über den Schaft des Instruments herausgespült wird. Die Operation wird meist in einer schonenden Rückenmarksnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt. Der durchschnittliche stationäre Aufenthalt beträgt ca. 4 Tage.

  • Rezum® Wasserdampftherapie

    Bei diesem Verfahren werden die obstruktiven Prostataadenomanteile endoskopisch mittels Wasserdampfinjektion verkleinert, was zu einer Symptombesserung binnen zwei Wochen führt, meist ohne Einfluss auf die Ejakulationsfunktion.

    Die Wasserdampftherapie kann sowohl bei obstruierenden Seitenlappen, als auch bei einem obstruktiven Mittellappen sicher eingesetzt werden.

    Die Therapie erfolgt ambulant in Analgosedierung und eignet sich besonders für Patienten mit leicht- bis mittelgradigen Beschwerden, die aktuell kein volumenreduzierendes Verfahren oder keine Narkose wünschen oder erhalten können.

    Die Rezum® Wasserdampftherapie ist derzeit noch keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Kosten des Eingriffs werden den Patienten als Selbstzahlerleistung in Rechnung gestellt.

    Vorteile der Wasserdampftherapie:

    • schonendes Verfahren mittels Wasserdampfinjektion
    • signifikante Verbesserung der Beschwerden (IPSS, Q-max)
    • ambulante Therapie in Analgosedierung
    • sehr günstiges Risikoprofil
    • für leichte bis mittelgradige BPH-Beschwerden geeignet
    • ejakulationsprotektiv (in ca. 80 % der Fälle)
  • Prostataoperation über einen Bauchschnitt (suprapubische Prostata­adenom­enukleation)

    Dieses Operationsverfahren ist dann notwendig, wenn

    • die vergrößerte Prostata ein Gewicht von 80 bis 100g überschritten hat,
    • gleichzeitig große Blasensteine vorliegen oder
    • zusätzlich große Blasendivertikel aufgrund von Restharnbildung oder häufiger Infekte in gleicher Sitzung abgetragen werden müssen.

    Diese Schnittoperation wird üblicherweise in Vollnarkose durchgeführt. Die durchschnittliche Operationszeit beträgt knapp 60 Minuten, der stationäre Aufenthalt ca. 8 Tage. Falls gleichzeitig ein Leistenbruch besteht, kann dieser in gleicher Sitzung versorgt werden.

Welche Verhaltensmaßnahmen sind nach der Operation zu beachten?

  • Nach der Operation ist es normal, dass der Patient für ca. 4 - 6 Wochen sichtbares Blut im Urin haben kann, v.a. nach Wiederbeginn einer notwendigen Blutverdünnung.
    Um das Aufreißen von Blutgefäßen zu verhindern, sollte starkes Pressen beim Stuhlgang oder Wasserlassen vermieden und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (min. 2 Liter/Tag) geachtet werden. Der Patient sollte auch (in den ersten 4 - 6 Wochen in diesem Zeitraum nach Operation) auf schwere körperliche Belastung, das Heben schwerer Lasten (max. 10 kg) sowie das Radfahren verzichten.
  • Direkt nach der Operation ist der Patient aufgrund der großen Wundfläche anfälliger für Blasenentzündungen. Daher sollte man die ersten 2 Wochen auf heiße Vollbäder oder Saunabesuche verzichten. Bei Brennen beim Wasserlassen, übelriechendem Urin oder Fieber muss der Facharzt aufgesucht werden.
  • Zudem kann am Anfang eine noch vorherrschende Drangsymptomatik zu sehr häufigem, oft noch schmerzhaftem Wasserlassen mit kleinen Mengen und plötzlichem Harndrang bestehen. Dies ist nicht mit einer anhaltenden Inkontinenz zu verwechseln. Die Symptomatik ist auf die große Wundfläche, die leicht reizbar ist, zurückzuführen und lässt in den ersten Wochen nach Operation nach.