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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Wechseljahre des Mannes

Unter den Wechseljahren des Mannes versteht man das Auftreten nachfolgender Symptome, welche einzeln aber auch in Kombination vorliegen und durch erniedrigte Spiegel von männlichen Sexualhormonen ausgelöst oder verstärkt werden können.

Synonyme für die Wechseljahre des Mannes sind:

  • Klimakterium virile
  • Andropause
  • PADAM-Syndrom (partielles Androgendefizit des alternden Mannes)
  • Andropenie
  • Aging male

Welche Symptome können auftreten?

  • Ermüdbarkeit, nachlassende Tatkraft
  • Vermehrte Reizbarkeit, Unruhe und Gefühlsschwankungen
  • Innere Unruhe, Angst, Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit
  • Nachlassen der Lust auf Sex (Libidoverlust), Impotenz
  • Abnahme der Hautdicke, Rückgang von Scham- und Körperbehaarung
  • Nachlassen der Muskelkraft, Glieder- und Gelenkschmerzen, Knochenbrüchigkeit (Osteoporose)
  • Schweißausbrüche, vermehrte Wärmeempfindlichkeit
  • Schlafstörungen oder erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Gewichtszunahme / Zunahme des Bauchfettes

Die Wechseljahre des Mannes liegen dann vor, wenn neben den bereits erwähnten Symptomen mehrfach gemessene zu niedrige Serum-Testosteronspiegel festgestellt und andere Ursachen dieser Befindlichkeitsstörungen ausgeschlossen sind.

Was sind Androgene?

Als „Androgene" bezeichnet man die männlichen Sexualhormone, die hauptsächlich im Hoden gebildet werden. Zu ihnen zählen das Testosteron, das DHEA (Dehydroepiandrosteron), das DHEA-Sulfat und das Androstendion.

Wie häufig und wann tritt ein Androgenmangel auf?

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Testosteronspiegel im Blut bei Männern ab dem 40. Lebensjahr jährlich um ca. 1 - 2 % abfällt. Hier ist vor allem das freie Testosteron (= biologisch aktive Form) relevant.

Welche Faktoren begünstigen einen Androgenmangel?

Es gibt große individuelle Unterschiede. Manche Männer weisen mit 70 Jahren noch Testosteronspiegel im Normbereich auf. Sie sind auch im hohen Alter noch zeugungsfähig. Andere Männer haben schon mit 50 Jahren deutliche Anzeichen für einen Testosteronmangel. Diese Unterschiede sind zum Teil genetisch bedingt. Aber auch viele äußere Faktoren wirken sich auf die Hormonproduktion aus. So können folgende Faktoren eine Verminderung der Hormonproduktion begünstigen:

  • Übergewicht
  • Länger andauerndes Fasten
  • Psychischer und/oder körperlicher Stress
  • Drogen, einige Medikamente und Alkohol
  • Schwere akute Erkrankungen, z.B. Herzinfarkt, Infektionskrankheiten oder Operationen
  • Chronische Erkrankungen, z.B. AIDS, Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen o.ä.
  • Verschiedene Medikamente, die langfristig eingenommen werden.

Wann und wie wird behandelt?

Nicht jeder laborchemisch nachgewiesene Mangel an Androgenen muss zwangsläufig behandelt werden! Nur die Männer, bei denen ein eindeutiger Testosteronmangel im Blut nachgewiesen wurde und die gleichzeitig unter den typischen Symptomen der Wechseljahre des Mannes leiden, sollten auch behandelt werden. Dazu können die fehlenden Hormone ersetzt („substituiert“) werden. Dies geschieht in der Regel durch ein täglich auf die Haut aufzutragendes Gel, durch regelmäßige intramuskuläre Hormonspritzen oder durch Tabletten.

Regelmäßige urologische Kontrollen, insbesondere engmaschige Prostata­krebs­vorsorge­untersuchungen, sind während dieser Therapie notwendig, da die Hormonersatztherapie auch Nebenwirkungen mit sich bringen kann – hier gilt es v.a. das erhöhte Risiko für testosteronabhängige Wachstumsprozesse der Prostata oder die erhöhte Gefahr für arterielle Plaques in den Gefäßen zu erwähnen.

Für eine erfolgreiche Therapie ist jedoch auch die richtige Lebensweise notwendig: Dazu gehören ausreichende körperliche Aktivität (Sport) und eine vitaminreiche und ausgewogenene Ernährung, Vermeidung von Stress, Alkohol und Nikotin.