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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Welche Erkrankungen sind die Folge von Lymphtransportstörungen?

Lymphödem

Durch die Störung kann nicht genügend Körperflüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert werden. Es kommt zum Lymphstau, einem Lymphödem. Besonders gefährdet dafür sind Arme und Beine sowie das männliche Genital, da sie aufgrund ihrer langgestreckten Form und herabhängenden Lage auf einen besonders gut funktionierenden Lymphtransport angewiesen sind. Zusätzlich liegt hier an bekannten anatomischen Stellen eine Bündelung von Hauptlymphbahnen vor, an denen sich schone eine lokale Schädigung schwerwiegend auf den Lymphtransport der gesamten Extremität auswirken kann.

Am betroffenen Körperabschnitt bildet sich eine Schwellung bzw. Umfangsvermehrung, teilweise ein Spannungsgefühl bis hin zu Schmerzen. Hierdurch entsteht subjektiv ein Schweregefühl, raschere Ermüdbarkeit, eine Beeinträchtigung der Geschicklichkeit. Lymphödeme stellen nicht selten eine schwere Einschränkung der Lebensqualität dar. Betroffene verspüren vor allem dann einen besonderen Leidensdruck, wenn Körperregionen betroffen sind, die durch die Öffentlichkeit wahrgenommen werden können.

Gegenüberstellung von linker und rechter Hand, linke Hand mit Lymphödem ist deutlich angeschwollen im Vergleich zur rechten Hand

Lymphödem führt zu Schwellungen an der linken Hand

Gegenüberstellung von linkem und rechtem Fuß, rechter Fuß mit Lymphödem ist deutlich angeschwollen im Vergleich zum linken Fuß

Lymphödem führt zu Schwellungen am Fuß rechts

Gegenüberstellung von Unterarmen und Händen, eine Seite mit Lymphödem ist deutlich angeschwollen im Vergleich zur anderen Seite

Nicht selten sind Gliedmaßen einseitig durch Lymphödeme betroffen

Lymphozele

Eine Lymphozele ist, anders als das Lymphödem, eine lokale Ansammlung von Lymphe im Gewebe. Hier sammelt sich die Flüssigkeit nicht zwischen den Körperzellen, sondern in einer wässrigen Blase. Meist ist eine Lymphozele Folge einer Operation mit Verletzung von Lymphgefäßen. Initial entsteht nur eine örtlich begrenzte, tastbare und ggf. sichtbare prallelastische Schwellung, bei deren Größenzunahme es auch zu einem Spannungsgefühl kommen kann. Kleinere Lymphozelen kommen nach Operationen in der Leiste oder Achselhöhle regelmäßig vor und spielen kaum eine Rolle. Bleiben diese aber über längere Zeit bestehen oder nehmen an Größe zu, kann ein unangenehmes Druckgefühl und damit Behandlungsbedarf erzeugt werden. Parallel dazu kann eine Lymphabflussstörung mit Ausbildung eines Lymphödems vorliegen oder später hinzutreten.

Chylaskos (Chylaszites)

Sammelt sich (meist infolge operativer Eingriffe im Bauchraum) fettreiche Lymphe des Verdauungstraktes (sog. Chylus) im Bauchraum, spricht man von Chylaskos (Chylaszites). Beim sog. Chylothorax sammelt sich diese Darmlymphe dagegen im Brustraum.

Lymphzysten

Es kommen noch andere krankhafte Veränderungen am Lymphsystem vor, unter anderem Lymphzysten. Lymphzysten sind oberflächlich in der Haut liegende wässrige Flüssigkeitsblasen, die meist angeboren sind.

Lymphfisteln

Lymphfisteln sind Öffnungen in der Hautoberfläche, durch die sich kontinuierlich oder phasenweise Lymphflüssigkeit entleert. Dabei kann die geförderte Menge täglich auch Liter ergeben und im Alltag zu erheblichen Einschränkungen führen. Lymphfisteln entstehen zumeist infolge einer operativen Verletzung von Lymphbahnen.

Lipödem

Beim Lipödem tritt eine Vermehrung des Fettgewebes mit klinischen Beschwerden wie Schmerzen auf. Bei leichteren Stadien kann das Bild fließend in das Bild einer Reithosenadipositas übergehen. In höheren Stadien kommt es zur Wammenbildung durch überhängende Weichteilmassen. Das Vorliegen eines Lipödems wird auf ca. 10 % der Frauen geschätzt.