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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Konservative Maßnahmen

Zunächst ist auf konsequenten Hautschutz zu achten, da entzündlich-infektiöse Episoden das Lymphgefäßsystem weiter beeinträchtigen können. Besonders häufig im Zusammenhang mit Lymphödemen sind Erysipele (Wundrose; örtlich begrenzte entzündliche Hauterkrankung) vorzufinden. Bei Anzeichen einer Infektion im betroffenen Bereich sollte daher frühzeitig antibiotisch therapiert werden. Sollte es zu höherfrequenten Entzündungsschüben kommen, kann eine antibiotische Dauerprophylaxe sinnvoll sein (sog. Erysipelprophylaxe). Um das Erzeugen von Keim-Eintrittspforten und direkte mechanische Schädigungen der Lymphbahnen zu vermeiden, sollten vom Lymphödem betroffene Bereiche möglichst nicht für Blutabnahmen oder Blutdruckmessungen verwendet werden.

Oftmals ist eine manuelle Lymphdrainage sehr hilfreich. Hochlagerung und entstauende Übungen fördern ebenfalls die Rückbildung der wässrigen Schwellung. Zur Reduktion des Flüssigkeitsgehalts ist eine bestmögliche konsequente Kompressionsbehandlung erforderlich. Dies kann mittels elastischer Bandagierung oder mittels spezieller Kompressionsmieder erfolgen. Die elastische Kompression sollte im Verlauf immer wieder angepasst bzw. erneuert werden. In der Regel kommt Flachstrick-Material mit Kompressionsklasse II-III zum Einsatz. Meist erfolgt bei Vorlage eines Rezepts im Orthopädiefachgeschäft von dort aus die Klärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Für die Anfertigung werden meist 7-14 Tage benötigt. Prinzipiell werden mindestens zwei Kompressionsmieder pro Kalenderjahr als Kassenleistung übernommen.

Person liegt auf einer Liege, das rechte Bein ist angewinkelt und wird von einer Pflegekraft mit einem Kompressionsverband verbunden

Anlage eines Kompressionsverbandes zur konservativen Behandlung (1)

Person liegt auf einer Liege, das rechte Bein ist angewinkelt und wird von einer Pflegekraft mit einem Kompressionsverband verbunden

Anlage eines Kompressionsverbandes zur konservativen Behandlung (2)

Besonders in frühen Stadien mit hohem Flüssigkeitsgehalt sind konservative und operative lymphabflussverbessernde Maßnahmen erfolgreich. Im Lauf der Zeit kommt es im ödematös vergrößerten Volumen durch Vermehrung von Zellen allerdings zu einer soliden Gewebevermehrung (sog. fibrotische Sekundärveränderungen). Diese überflüssige und oftmals derbe Gewebsmasse kann dann in der Regel nur chirurgisch reduziert bzw. entfernt werden.