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Medizinisches Spektrum Urologische Klinik München-Planegg

Therapie des metastasierten Blasenkarzinoms

Was wird gemacht, wenn doch schon Metastasen vorliegen?

Liegen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits Tumorzellabsiedlungen in den Lymphknoten oder in anderen Organen (Lunge, Knochen) vor oder zeigt sich bei der feingeweblichen Untersuchung nach radikaler Blasenentfernung eine Metastasierung in die entfernten Lymphknoten, so besteht die Möglichkeit einer systemischen Chemotherapie. Sogenannte „Zytostatika“ werden dabei intravenös in den Blutkreislauf gebracht und greifen alle sich schnell teilenden Zellen an. Dazu gehören Tumorzellen, aber auch andere Zellen des Körpers, die einer schnellen Erneuerung unterliegen. Somit erklären sich auch die bekannten Nebenwirkungen der Chemotherapie. Die Haarwurzelzellen, Darmzellen und Blutzellen sind dabei besonders betroffen.

Das früher verwendete Schema MVEC und MVAC (benannt nach den enthaltenen Substanzen) wird heutzutage durch die gleichwertig wirksame Kombination aus Cisplatin und Gemcitabin ersetzt. Die Verträglichkeit ist durch geringere Nebenwirkungen deutlich besser bei gleicher Effektivität. Somit ist in den meisten Fällen eine ambulante Chemotherapie möglich. Moderne Begleitmedikamente können zusätzlich die Nebenwirkungen einer Chemotherapie deutlich reduzieren.
Sollte trotz aller genutzten Möglichkeiten die Erkrankung weiter fortschreiten, stehen weitere Verfahren zur Verfügung. Hierunter zählt zum einem die erst seit kurzem verfügbare Immuntherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren.
Die dabei verwendeten Substanzen (Atezolizumab, Nivolumab oder Pembrolizumab) helfen dem Immunsystem des Patienten die Tumorzellen besser zu erkennen und zu bekämpfen. In einigen Fällen konnten dadurch beachtliche Langzeiterfolge erzielt werden.

Ferner stehen symptomatische Verfahren zur Verfügung, um die Beschwerden oder Komplikationen der Erkrankung zu lindern. Hier wäre die operative Entfernung einzelner Metastasen, Wiederherstellung des gestörten Harntransports und Beseitigung von Blutungsquellen zu nennen.