Der stationäre Aufenthalt für die 1.GA-OP beträgt in der Regel circa zehn Tage, für die 2.GA-OP (ohne Notwendigkeit der Erweiterung der Neovagina) meist nur ca. drei Tage. Zwischen den Eingriffen liegt planmäßig eine Heilungsphase von mindestens drei Monaten.
Die für die Bildung der Neovagina vornehmlich verwendete Penisschafthaut ist meist ohnehin haarfrei. Zusätzlich wird meist ein Transplantat der Haut des Skrotums (Hodensack) verwendet, das aber intraoperativ chirurgisch ausgedünnt und dadurch ebenfalls haarfrei gemacht wird.
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei feminisierenden Genital-OP allgemeine sowie eingriffsspezifische Risiken. Grundsätzlich können etwa Nachblutungen, Blutergüsse, Schwellungen, Narben, Wundheilungsstörung, Gefühlsstörungen, Infektionen und Nekrosen, Thrombose und Embolie bei jedem operativem Eingriff folgen. Bei Eröffnung der Bauchhöhle kommen insbesondere Risiken wie Organverletzung, Verwachsungen (Briden), Schmerzen, Darmpassagestörungen, Peritonitis und Bruchbildungen (Hernien) hinzu.
- Gewebeuntergang (Absterben von Hautarealen der Neovagina), was zu narbigen Engen und Verkürzung der Neovagina führen kann, die ggf. einer operativen Nachkorrektur bedürfen.
- Verletzung von Nerven, Gefäßen und Organen, z.B. des Rektums (Enddarm) mit Bildung einer rektovaginalen Fistel, die oftmals einer aufwändigen operativen Versorgung bedarf.
- Verlust der Orgasmusfähigkeit bei Gewebeuntergang bzw. Beschädigung der Nervenbahnen von Eichel (Glans) bzw. Neo-Klitoris. Das körperliche sexuelle Empfinden wird von den meisten Patientinnen als geändert empfunden. Es gibt keine generelle Tendenz darüber, ob es besser oder schlechter wird. Dazu muss man vor allem sagen, dass sexuelles Lustempfinden und Orgasmusfähigkeit ein komplexes Zusammenspiel aus seelischen, geistigen und körperlichen Empfindungen ist und von jedem anders wahrgenommen und erlebt wird.
Da Raucherinnen ein erhöhtes Risiko von Gewebsverlusten aufweisen, wird dringend geraten, spätestens 4 Wochen vor dem Eingriff komplett mit dem Rauchen aufzuhören. Es gibt keinen Eingriff ohne jegliches Risiko. Mit großer Erfahrung der Chirurgen werden nicht nur bessere Ergebnisse erzielt, dies bei geringst möglichen Komplikationsraten. Herr Dr. Liedl und sein Team verfügen über einen Erfahrungsschatz von mehr als 30 Jahren auf diesem Gebiet und zählen zu den weltweit führenden Spezialisten bei geschlechtsangleichenden Operationen.
Abhängig von individuellen Bedingungen und Anforderungen sind technische Anpassungen möglich. Teilweise sollte oder muss auf die Bildung einer Neovagina verzichtet werden. In diesen Fällen wird üblicherweise nur ein angedeuteter Scheideneingang konstruiert; die Neovulva wird in der üblichen Technik gebildet. Weglassen der Neovaginabildung vermindert das Komplikationsrisiko erheblich.