Bei der sogenannten Invaginationsmethode entsteht die Neovagina zwischen Darm und Blase durch Umstülpen der Penisschafthaut. Zusätzlich wird in der Tiefe in der Regel ein Hauttransplantat benötigt (meist aus der Haut des Hodensackes). Mit Hilfe dieser Technik erhält man eine möglichst tiefe und weite Neovagina, wodurch vermehrte Spannung sowohl auf die Neovagina, als auch auf Harnröhre, Klitoris und Schamhügel vermieden wird.
Die Bildung einer Neovulva und Neovagina ist üblicherweise auch nach Zirkumzision (männlicher Beschneidung) möglich. Bei der penilen Inversionstechnik wird in der Regel ein zusätzliches Hauttransplantat benötigt, teilweise kommen (zusätzlich) auch andere Verfahren wie die Peritoneallappenplastiken (Bauchfell-Scheide, engl.: peritoneal vaginoplasty,) oder Sigma-Scheide zum Einsatz.
Die etwas verkleinerte Eichel wird als Neoklitoris oberhalb der neu geschaffenen Vaginalöffnung platziert. Dabei wird diese an ihrem Gefäß-Nerven-Bündel erhalten, was prinzipiell für eine erhaltene erogene Sensibilität und erhaltene Orgasmusfähigkeit sorgt. Teile der Vorhaut werden zur Bildung der inneren, haarfreien Schamlippen, die die Neoklitoris umhüllen, verwendet.
Bei der Neovaginabildung wird ein sog. Stent, ein beschichteter Platzhalter aus Schaumstoff, eingesetzt. Schon wenige Tage nach der Operation wird dieser wieder entnommen. Die Neovagina sollte nachfolgend regelmäßig gespült und teilweise mit bestimmten Salben gepflegt werden.
Bereits nach ungefähr zwei Wochen nach der ersten Operation wird die Neovagina mit medizinischen Dilatatoren, ähnlich Dildos und Vibratoren, allmählich gedehnt bzw. vor narbiger Schrumpfung geschützt.
Wir empfehlen üblicherweise:
Woche 3-6: 3x täglich
Woche 7-9: 2x täglich
Woche 10-12: 1x täglich
Ab Woche 13: Dilatation oder
Geschlechtsverkehr ein bis zweimal pro Woche für den Rest des Lebens.
Ein Dilatator hat eine kerzenähnliche Form und ist in verschiedenen Größen vorhanden. Man sollte stets den größtmöglichen aber noch angenehm einführbaren Dilatator verwenden. Sie können jede Art von medizinischen Dilatatoren, Dildos oder Vibratoren benutzen, solange sie angenehm in die Neovagina einführbar sind, keine Schmerzen verursachen und das Gewebe nicht verletzen.
Eine Woche nach der Operation empfehlen wir die Neovagina jeden zweiten Tag für mindestens drei Wochen zu spülen. Anschließend sind meist nur noch ein bis zwei Mal die Woche nötig, um die Neovagina ausreichend frisch zu halten.